Cochlea Implantat (CI)
Taub sein und trotzdem hören können? – Was für viele immer noch wie ein Wunder klingt, ist Ende der 70er Jahre erstmals möglich geworden. Seitdem wurden weltweit hunderttausende gehörlos geborene Kindern sowie hochgradig hörgeschädigte Kinder und Erwachsene mit einem bzw. zwei CI versorgt. Kann das Innenohr den akustischen Schall nicht bzw. nicht mehr verarbeiten, so kann ein CI Menschen jeden Alters den Weg in die Welt des Hörens eröffnen.
Für die Versorgung mit dem CI gibt es in Deutschland zahlreiche spezialisierte Kliniken. Auch Doris Vercelli, die Leiterin des Fachinstituts HörConcept, hat Erfahrungen bei der Arbeit mit solchen spezialisierten Kliniken sammeln können. Insbesondere pflegt sie engen Kontakt zum Deutschen Hörzentrum und der HNO-Klinik der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH), die mit 500 bis 600 CI-Versorgungen im Jahr als weltweit führend gilt.
Die Versorgung mit dem CI gilt heute als Routine-Eingriff. Das Implantat wird unter der Kopfhaut des Patienten platziert. Ein hauchdünner Elektrodenträger reicht vom Implantat bis in die winzige Hörschnecke. Außerdem gehört zu jedem CI-System ein Soundprozessor, den der Patient am Ohr oder alternativ mit einem Magneten am Hinterkopf trägt.
Im Unterschied zum Hörgerät wird bei einem CI kein verstärkter Schall übertragen. Stattdessen nimmt das CI Worte und andere Schallinformationen auf und formt aus ihnen kleine elektrische Impulse, die über Elektroden in der Hörschnecke abgegeben werden. Diese Impulse regen das Gehör an. Das Gehirn ist in der Lage, aus diesen Reizen einen Höreindruck zu bilden. Mit etwas Übung gelingt ihm das sogar immer besser. Sprache kann wieder zuverlässig verstanden werden. Nicht wenige CI-Träger sind sogar in der Lage, Musik zu genießen.