Hörminderungen
Dass das Hörvermögen mit den Jahren nachlässt, ist völlig normal. In Deutschland und anderen Industrieländern lebt etwa jeder fünfte mit eingeschränktem Gehör. Das heißt nicht, dass diese Menschen gar nichts mehr hören. Den meisten von ihnen fehlen nur bestimmte Hörbereiche – vor allem die hohen Töne. Es fällt ihnen deshalb auch zunehmend schwerer, gesprochene Worte zu verstehen.
Meist sind diese Hörminderungen keine Folge von Krankheit. Sie sind vielmehr Teil der natürlichen Alterung – nicht anders, als das Nachlassen des Sehvermögens oder das Ergrauen des Haares. Doch graue Strähnen oder Schwierigkeiten beim Lesen werden oft viel eher bemerkt als ein beginnender Hörverlust. Da wir statistisch gesehen immer länger leben, nimmt auch die Zahl der Menschen mit Hörminderung immer weiter zu.
Darüber hinaus gibt es noch andere mögliche Gründe für ein gemindertes Gehör. Es kann z. B. Folge einer Verletzung, einer Mittelohrentzündung oder eines Hörsturzes sein. Auch bestimmte Medikamente können sich negativ auf die Hörfähigkeit auswirken. Und nicht zuletzt kann Lärm unser Gehör schädigen. Die Welt von heute ist lauter, als sie es je zuvor war. Die akustischen Belastungen sind viel höher als zu jener Zeit, in der sich das menschliche Hörorgan entwickelte. Folge sind Hörschädigungen durch Lärm. In den zurückliegenden Jahren stieg deren Zahl kontinuierlich.
Lässt das Hörvermögen nach, sollte man frühzeitig aktiv werden. Ein unversorgter Hörverlust beeinträchtigt nicht nur die tägliche Kommunikation. Er belastet auch die sozialen Beziehungen, wirkt sich nachteilig auf das Zusammenleben in der Familie oder auf das berufliche Miteinander aus. Und er geht mit physischen Belastungen einher. Denn schlechtes Hören ist Stress. Man muss sich unmäßig anstrengen, um zu verstehen. Man ist schnell erschöpft, fühlt sich ausgelaugt und niedergeschlagen. Neueste Studien belegen sogar, dass durch einen unversorgten Hörverlust das Risiko einer frühzeitigen Demenz-Erkrankung deutlich steigt.